Das Herrenhaus von Trakų Vokė entstand im 19. Jahrhundert. Mit dem Entwurf hatten die Grafen Tyszkiewicz den italienischen Architekten Leandro Ludwik beauftragt, der es im Stil der Warschauer Königsresidenz konzipierte. Den zweistöckigen Bau schmückten acht Skulpturen. Der auf vier Säulen gestützte Vorbau verlieh dem Gebäude etwas Erhabenes. Darüber prunkte ein Gipsschild mit dem „Leliwa“-Wappen der Tyszkiewicz.
Die Gemächer beeindruckten mit ihrer luxuriösen Ausstattung. Die Wände schmückten Gemälde namhafter Künstler. In den Zimmern standen Marmoröfen und auf Auktionen erworbene oder eigens im Ausland gefertigte Möbel. Im Erdgeschoss befanden sich der Salon, das Esszimmer, ein Spiegelsaal mit Kronleuchter und einer Tür direkt in den Wintergarten sowie die Spielzimmer der Grafenkinder. Im ersten Stock waren die Bibliothek sowie Gäste- und Kinderzimmer. Einmal im Jahr wurde der Uhrmacher auf das Gut bestellt. Der Parkettleger kam eigens aus Vilnius angereist.