Seine heutige Gestalt verdankt das Schloss den Tyszkiewicz. Unter ihnen erhielt es einen Anbau mit zwei Türmchen und einer Aussichtsplattform. Das Ziegeldach wurde gegen ein Blechdach ausgetauscht. Das Vestibül wurde ebenso überholt wie die Fenster. Beidseitig des Haupteingangs standen altertümliche Kanonen und zwei schwere Kanonenkugeln. Beim Betreten des Schlosses fiel der Blick als erstes auf die Jagdtrophäen des Grafen. Die Zimmer wurden von schwedischen Kachelöfen beheizt, an den Wänden hingen die Porträts von Königen und Adeligen und an den Decken prunkten Kronleuchter. Es gab Badezimmer und sogar vier Toiletten mit kleinen Fenster gen Osten.
Im ersten Stock befand sich eine Bibliothek, deren Eichenschränke unter der Last der Bücher barsten. Der reiselustige Graf hatte im Schloss sogar ein arabisches und ein persisches Zimmer eingerichtet, in welchem er seine Wasserpfeife rauchte. Im Südflügen gab es einen „Paradiesgarten“ mit Statuetten von Adam und Eva. Schlüssel zu diesem Garten hatten nur der Gärtner und das Grafenpaar. Heute ist Schloss Raudondvaris einer der beliebtesten Orte für Trauungen.