Mit dem Bau von Schloss Plungė wurde 1873 begonnen, nachdem das Gut in den Besitz von Mykolas Ogiński übergegangen war. Dieser ließ das Schloss im Stil der Neorenaissance von dem deutschen Architekten Karl Lorenz entwerfen. Bereits zu Baubeginn wurde auf Initiative von M. Ogiński im Fundament eine Flasche mit einer Botschaft für spätere Generationen eingemauert. Sie enthält die Nachnamen der Baumeister, den Stammbaum der Ogiński sowie Ogińskis strikte Anweisung, die Dokumente an ihrem Fundort zu lassen. Im Mai 1879 wurde Schloss Plungė feierlich eingeweiht. Die Innenräume des Schlosses waren mit luxuriösen Möbeln ausgestattet. Im Großen Saal prunkte ein weißer marmorner Balkon, auf dem das Orchester spielte. Die Decken des Saals schmückten die Jahreszeiten verkörpernde Putten. Auf der rechten Seite des Erdgeschossenes befanden sich die Räumlichkeiten des Gutsherrn, auf der linken Seite die seiner Gattin. Im ersten Stock gab es Gästezimmer, eine Bibliothek und ein Lesezimmer.