Unter den Gebäuden des Kamaldulenserklosters Pažaislis fällt vor allem die Kirche hinsichtlich ihrer Größe und architektonischen Besonderheiten auf. Ihr Grundstein wurde 1667 gesegnet. Entworfen hatte die Kirche der italienische Architekt Giovanni Battista Frediani. Der Zentralbau der Kirche war sechseckig und verband vier Räume miteinander. Daneben standen zwei 32 Meter hohe Kirchtürme. Für die Fresken und Stuckarbeiten wurden abermals Meister aus Italien eingeladen. Der Vilniusser Glockengießer J. Delamars (Joanes de la Marche), wurde mit dem Gießen weit tönender Glocken beauftragt, die daraufhin in im nördlichen Turm aufgehängt wurden. Der Bildhauer Mikolaj Wolsztyn, ebenfalls aus Vilnius, erschuf aus Sandstein die Hauptskulpturen der Fassade. An Mitteln für das Ausschmücken der Kirche wurde nicht gespart. Die Wände und Fußböden wurden mit rotem und schwarzem Marmor ausgekleidet. Die Kuppel schmückte ein Fresko des italienischen Künstlers Giuseppe Rossi, das Mariä Krönung darstellte. Insgesamt gibt es in dem Gotteshaus fast hundert verschiedene Freskenmalereien. Sieben Barockaltäre wurden eingerichtet und in der Südfassade eine Sonnenuhr.
Das Aussehen der Kirche änderte sich 1839, als man beschloss sie in eine orthodoxe Kirche umzuwandeln. Die Altäre wurden abgerissen, die Fresken übergemalt. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Kirche gänzlich verheert. Später wurde sie der Kongregation der Schwester des Hl. Kasimier überlasen, welche sich auch der Wiederherstellung annahm.