Der Park um Gut Gelgaudiškis

Der Schlosspark, der sich längs des Nemunas erstreckt, umfasst eine Fläche von fünf Hektar. Die Hauptachse des Parks bildet eine vierreihige Ahornallee. In der Mitte befindet sich ein „Stern“ genannter Platz, auf den acht gewundene, in verschiedenen Teilen der Welt führende Wege zusammenlaufen. Die Jäger unter den Gutsbesitzern schätzten den Platz wegen der dort ausgerichteten Festmähler. Der gestrenge Gutsherr ließ auf diesem Platz seine Leibeigenen auspeitschen. Der Hügel an den steilen Hängen des Parks wird Teufelsberg genannt. Hier pflegten die Leibeigenen die Gelage der Herrschaften zu beobachten und sagten: „Da schmausen die Teufel wieder.”
Erfrischung spendeten nicht nur die Schatten der Bäume, sondern auch die Teiche: einer hatte wegen seines besonders klaren Wassers den Beinamen veizaprūdis erhalten. Ein anderer hieß kiaulinė (von lit. kiaulė – Schwein), weil hier nur die Schweine badeten. Fast alle Teiche waren über ein Holzrohrsystem mit Flüssen oder Wasserfällen verbunden, über die überschüssiges Wasser abfließen konnte.