• Das Herrenhaus Kretinga, ein Backsteingebäude im Neo-Renaissance-Stil, wurde in den Jahren 1860-1870 auf Geheiß von Nikolai Subow erbaut. Er ließ einen östlichen und einen westlichen Flügel errichten, die über einem Holzkorridor miteinander verbunden waren. Als Tyszkiewicz das Gut erwarb, bezogen er und seine Frau den einen Flügel, die Kinder den anderen. Kurz darauf beschloss der…
  • Von dem Gewächshaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden sich heute auf Gut von Kretinga nur noch die Fundamente mit einigen wenigen Mauern. Hier wurde allerlei schmackhaftes Gemüse angebaut. Von dem Gewächshaus gelangte es direkt in die Küche. Bekocht wurden die Tyszkiewicz von Aleksandras Jonuszkis, einem Einheimischen aus Kretinga. Von den Herrschaften ob…
  • Der Gärtner bewohnte ein einstöckiges Haus auf dem Gutsgelände. Es hatte einen Unterstand und einen Keller. Dieses Haus diente Alexander Tyszkiewicz als Unterschlupf, als das Herrenhaus 1940 von russischen Soldaten eingenommen wurde.
  • Das Gewächshaus neben dem Kutschenhaus datiert aus dem 19. bis 20. Jahrhundert. Damals hatte Graf Tyszkiewicz die Gewächshauswirtschaft des Guts ausgebaut. Entsprechend gab es damals mehrere Gewächshäuser, von heute jedoch nur eines erhalten ist. An beiden Enden hatte es je einen gemauerten Anbau. In dem einen wurden Gartengeräte aufbewahrt, in dem anderen befand sich ein…
  • Jetzt erste, inzwischen abgerissene Insthaus wurde in Kretinga in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in traditioneller Blockbauweise errichtet. In den beiden Wohnungen lebten zwei Gärtnergehilfen mit ihren Familien. Nach dem Krieg erhielt die Fassade einen Anbau.
  • Der Marstall von Gut Kretinga stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Hier wurden nur Arbeitspferde gehalten – insgesamt zwei Paare. Sie wurden meist angeschirrt, um die Gewächshäuser und den Garten zu bewirtschaften. Nach dem Krieg erhielt der Marstall als Verlängerung einen Anbau aus Silikatziegeln. Heute stehen von dem Marstall nur noch die Fundamente.
  • Das hölzerne Kutschenhaus von Gut Kretinga findet bereits in der Bestandsübersicht des Jahres 1771 Erwähnung. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Gut im Besitz des Fürsten Massalski. Graf Jósef Tyszkiewicz ließ die Holzkonstruktion im 19. Jahrhundert durch Mauerwerk ersetzen. Im Kutschenhaus waren die Kutsche und Wagen der Herrschaften untergebracht. In das Gebäude gelangte man durch…
  • Die Wassermühle am Zusammenfluss von Dulputis und Akmena ist bereits in der Bestandsübersicht des Jahres 1672 aufgeführt. Weitere hundert Jahre später erwähnt sie auch ein von Bischoff Ignacy Jakub Massalski bestellter Landvermesser. Graf Jósef Tyszkiewicz gab schließlich im 19. Jahrhundert einen Überbau aus rotem Backstein in Auftrag, um darin das erste Wasserkraftwerk in Litauen zu…
  • Das zweistöckige gemauerte Gutsverwalterhaus stammt noch aus Platon Subows Zeiten. Da das Herrenhaus noch im Bau war, kam seine Familie zunächst hier unter. Das Haus ist innen fast vollständig mit Holz verkleidet, die Decken sind verputzt, einige der Fenster haben Fensterläden. Beheizt wurden die Zimmer von einem verzierten Kachelofen. Die bis heute erhaltenen Wände und…
  • Das etwas abseits von den übrigen Gutsbauten gelegene Haus ist das einzige Gebäude auf der anderen Seite der Akmenė, das bis in die heutige Zeit überlebt hat. Im Zuge der Gutserweiterung ließ Graf Tyszkiewicz nicht nur zahlreiche Wirtschaftsgebäude errichten, sondern kümmerte sich auch um Unterkunft für die Bediensteten. Einfache Arbeiter erhielten Zimmer oder Wohnungen in…
  • Das Lager auf Gut Kretinga wurde im 18. Jahrhundert erbaut. In dem einstöckigen Gebäude mit Unterstand und Keller bewahrte man damals verschiedensten Hausrat und Geräte auf. Graf Jósef Tyszkiewicz schließlich ließ an den Längsseiten Backsteinmauern ansetzen, um das Gebäude zu vergrößern. Dann wurde entrümpelt, weil man Wohnraum für die Familien von Gutsangestellten benötigte. Der verbleibende…
  • Die Schnapsbrennerei auf Gut Kretinga entstand im 18. Jahrhundert zu Zeiten der Fürsten Massalski. Das quadratische Gebäude ist von zwei Seiten mit einem niedrigen Wall umgeben. Das Dach ist mit Ziegeln gedeckt. In einem Raum wurde Mehl gelagert, andere Räume dienten jeweils der Destillation, dem Trocknen und Säuern von Maische sowie dem Bierbrauen. Der Aufseher…
  • Das Verwaltungsgebäude von Gut Kretinga datiert aus dem 19. Jahrhundert. In dem einstöckigen Gebäude befand sich damals die Gutsverwaltung. Hier erhielten die Gutsbediensteten ihre Lohnbriefchen oder konnten andere wichtige Belange klären. Im 20. Jahrhundert erhielt das Gebäude den Beinamen das „Weiße“, da dort inzwischen eine Molkerei betrieben wurde. Die Molkerei verarbeitete die Milch aller Kühe…
  • In dem Insthaus lebten die Insten gemeinsam mit ihren Familien. Das Holzgebäude machte, wie die meisten anderen zweckdienlichen Bauten, von außen nicht viel her. Das rechteckige, einstöckige Haus war mit Holzlatten ausgekleidet. Die Inneneinrichtung blieb allein den Bewohnern überlassen.
  • Unter Graf Jósef Tyszkiewicz erfuhr das Gut eine wahre Blütezeit. Für die vielen Ansinnen des Grafen brauchte es viele helfende Hände, und für diese Wohnraum. Das dritte, „T“-förmige Insthaus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Fundament des Hauses besteht aus Schotter, die Wände sind aus Ziegelstein gemauert. Auf der Innenseite sind die…
  • Die aus dem 19. Jahrhundert datierende Scheune ist ein Fachwerkbau. Hier war das Vieh der Instleute untergebracht. Fast jeder Instmann hielt damals eine Kuh, eine Ziege oder ein anderes Nutztier. Auch das Futter für ihr Vieh lagerte hier. Das Gebäude wurde in den 1990 Jahren durch ein Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen.
  • Jósef Tyszkiewicz stellte seinen Gutsangestellten gemäß ihrem Rang Wohnungen. Besonders schmuck war das Gutsverwalterhaus, aber auch der Gärtner durfte ein ganzes Haus bewohnen. Das Haus des Schmieds wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Unweit des einstöckigen Blockbaus befand sich die Schmiede.
  • Die Schmiede von Gut Kretinga wurde im 19. Jahrhundert zusammen mit anderen Wirtschaftsgebäuden erbaut. Der dort tätige Schmied konnte sich nicht über Arbeitsmangel beklagen. Er musste die Pferde beschlagen, zerbrochene Haushaltsgeräte reparieren oder Zierzäune und Grabkreuze schmieden. Später diente ein Teil der Schmiede als Milchsammelstelle. Im anderen Teil wurden Wohnungen ausgebaut.
  • In der damals mehr als 1000 m2 großen Dreschtenne wurde das Getreide nach der Ernte gedroschen und gelagert. Die Zufahrt war mit Steinen gepflastert. Tyszkiewicz ließ seinerzeit ein von ausländischen Meistern entworfenes mehrstufiges Regenwasserablaufsystem installieren. Über dieses System gelangte das Regenwasser direkt in die Akmenė. Zu Sowjetzeiten wurde in der alten Dreschtenne Dünger gelagert, später…
  • Die Tischlerei auf Gut Kretinga wurden im 19. Jahrhundert erbaut. In dem einstöckigen Gebäude fabrizierten die Gutstischler alles, was nur benötigt wurde: Stühle, Tische oder auch Wiegen. Viel Arbeit kam auf sie zu, als Tyszkiewicz mit dem Bau der Kapelle mit Mausoleum begann. Sie mussten Türen, die Chortreppe mit einem Geländer aus Eichenholz und einen…
  • Im U-förmigen, aus Feldsteinen und Schotter gebauten Stall wurden nur Arbeitspferde gehalten. Der 40 Meter lange Bau enthielt Boxen für 17 Paare. Im Innenbereich gab es separate Räume für Streu, Pferdegeschirre sowie andere Utensilien für die Pferdehaltung. Später wurde das Gebäude rekonstruiert und erhielt einen Anbau aus Silikatziegeln. 1991 wurde der Stall durch ein Feuer…
  • Das aus Ziegelstein gemauerte vierte Insthaus stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die Fassade wurde über den Türen und Fernstern mit Ziegelornamenten verziert. Hier lebten mehrere Instfamilien.
  • Nachdem sich der Graf der Graf auf dem Gut eingerichtet hatte, beschloss er in der Nähe ein Krankenhaus bauen. Auch den dort beschäftigten Arzt bezahlte er. Im gleichen Gebäude unterhielt Gräfin Zofia Tyszkiewicz ein Waisen- und Altersheim. Später initiierte Maria Tyszkiewicz hier den ersten Kindergarten Litauens. 1898 wurden dort 5- bis 7-jährige Kinder aufgenommen. Die…
  • Der rechteckige Stall des Guts entstand im 19. Jahrhundert, als sich das Gut im Besitz der Fürsten Subow befand. Graf Jósef Tyszkiewicz ließ das Gebäude später umbauen. In dem einstöckigen Stall mit Unterstand lagerte man Korn. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude „Gutsmagazin“ genannt. Hier konnten die Gutsbediensteten Produkte und Rohstoffe einkaufen.
  • Bereits im 16. Jahrhundert schützten das Gut mehrere künstlich angelegte Haine vor dem Küstenwind und der sengenden Sonne. Ignacy Jakub Massalski ließ 1778 einen Obstgarten anpflanzen und den Weg vom Gut bis zur Kirche mit Linden säumen. Auf seine Initiative erhielten auf Gut Kretinga auch die ersten exotischen Pflanzen Einzug. Die Grafen Potocki vergrößerten den…
  • Als die Arbeiten an dem Landschaftspark zwischen Herrenhaus und Obstgarten beendet waren, ließ Fürst Subow um das Gut eine Steinmauer errichten. Man wollte die Anlage vor den Augen Fremder schützen. Die Steinmauer hatte Ziegel als Aufsatz. Graf Jósef Tyszkiewicz ließ den Park neu gestalten und in dem Zuge auch die Mauer erneuern. Die Steinmauer wurde…
  • Die im neogotischen Stil errichtete Gruftkapelle befindet sich auf dem neuen Friedhof. Mit dem Entwurf der zukünftigen Grabstätte für die Grafenfamilie hatte man den schwedischen Architekten Karl Eduard Strandmann beauftragt. Aus Feldsteinen und Backstein wurde zunächst die Gruft gebaut, darüber schließlich die Kapelle errichtet. Die Kapellenfenster schmücken Glasmalereien mit Darstellungen von Heiligen, die Wände zieren…
  • Die Friedhofsmauer wie auch die Tore entwarf Józef Padliewski, ein Architekt aus Russland polnischer Abstammung. Die Ziegelsteine für die Mauer wurden in der Gutsziegelei gebrannt. Die profilierten Ziegel in Form kleiner Dächlein auf der Mauer stammten aus Preußen. Noch zu Lebzeiten der Tyszkiewicz schützten Mauer und Tore die ewige Ruhe in der Gruftkapelle bestatteter Verwandter.…
  • Die Friedhofsmauer wie auch die Tore entwarf Józef Padliewski, ein Architekt aus Russland polnischer Abstammung. Die Ziegelsteine für die Mauer wurden in der Gutsziegelei gebrannt. Die profilierten Ziegel in Form kleiner Dächlein auf der Mauer stammten aus Preußen. Noch zu Lebzeiten der Tyszkiewicz schützten Mauer und Tore die ewige Ruhe in der Gruftkapelle bestatteter Verwandter.…
  • Durch das Nordtor gelangte man zur Gruftkapelle und dem danebenliegenden kleinen Gutsfriedhof. Der polnischstämmige Architekt Józef Padliewski konzipierte dieses Tor passend zur Kapelle im neogotischen Stil. Das Fundament des Tors ist aus Stein gemauert. Die Tore selbst wurden vom Schmied angefertigt und von diesem reich verziert. Die verschnörkelten Kompositionen mit dem Kreuz in der Mitte…
  • Die Friedhofsmauer hatte zwei Tore. Das Südtor, von dem polnischen Architekten Józef Padliewski im Stil des Historismus entworfen, war für Friedhofsbesucher bestimmt. Zwei massive Bogensäulen bildeten die Toröffnung. Darüber befand sich ein dreistufiger Giebel. Das Fundament der Tore war aus Stein gemauert, für die Wände wurden in der Gutsziegelei gebrannter Backstein verwendet. Die gebrochenen Tore…