• Das bis heute erhaltene, im Barockstil erbaute Herrenhaus datiert von 1842–1846. Für den Bau zeichnete der preußische Baron Gustav von Keudell verantwortlich. Fünfzig Jahre später nahm Medard Komar Verschönerungsarbeiten vor. Das Gebäude erhielt die Form eines gebogenen Rechtecks. Die Fassade wurde mit Säulen und Metallverzierungen versehen. Komar ließ auf den Fußböden Parkett verlegen, an den…
  • Die Gutsküche wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Das einstöckige Gebäude neben dem rechten Flügel des Herrenhauses verfügte über einen angebauten Korridor, der es mit in dem Sockelgeschoss des Palasts verband. Auf diesem Weg gelangte auch das Essen auf den herrschaftlichen Tisch. Die Fassade der Küche war mit Spitzbogenfenstern und -türen geschmückt. Innen waren Wände…
  • Die ehemalige Gutsscheune wurde im 20. Jahrhundert zum Lagern von Lebensmitteln und Haushaltsgegenständen errichtet. Das rechteckige rote Backsteingebäude hatte drei Stockwerke. Fenster und Türen waren halbkreisförmig geschnitten. In der Scheune bewahrte man damals Getreide, Mehl, Fleisch, Haushaltsgegenstände und landwirtschaftliche Geräte auf.
  • Die Offizin entstand im gleichen Jahr wie auch das Herrenhaus. Das einstöckige Gebäude hatte einen Unterstand und war in der Mitte unterkellert. Hier hatten die Gutsbediensteten ihre Zimmer.
  • Der Wasserturm im südwestliche Teil des Gutsgeländes wurde vor über 150 Jahren von dem damaligen Gutsbesitzer, dem Baron Gustav von Keudell gebaut. Der viereckige Bau fällt durch sein ungewöhnliches Dach mit den vier Schrägen auf. In dem viereckigen Anbau wurde 1938 ein Stromgenerator untergebracht. Die damalige technische Ausrüstung im Inneren des Turmes aus zwei Metallwassertanks…
  • Der Stall entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1927 wurde das einstöckige, rechteckige Gebäude rekonstruiert. In dem Stall wurden verschiedenste Nutztiere gehalten. Besondere Pflege genossen die englischen und jütländischen Rinder, die man zu Zuchtzwecken hielt. Es gab auch eine nicht unbeträchtliche Zahl Milchkühe. Das Gut betrieb eine Käsefabrik und war lange Zeit sogar…
  • Die Gewölbekeller auf einem Hang des Gutsgeländes wurden im 19. Jahrhundert eingerichtet. Sie sind von oben mit Erde bedeckt um die Temperatur zu halten. In dem einen Keller wurde Gemüse aufbewahrt. Hier holten die Gutswirtschafterinnen Kartoffeln, Karotten oder Kohl. Im anderen Keller lagerte Obst. Von hier gelangten sorgfältig ausgewählte Äpfel oder Birnen auf die herrschaftliche…
  • Die Orangerie wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Hier zogen die Gärtner Gewürzpflanzen, Gurken und Erbsen. In den Beeten ließen dir auch Platz für exotische Pflanzen. So versuchten sie sich im Anbau in Litauen damals noch seltener Gewächse wie Tomaten, Artischocken, Rosenkohl oder Kohlrabi. Als besondere Gaumenfreude wurden sogar Champignons angebaut. 1927 bis 1930 wirkte hier…
  • Das Insthaus des Guts wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Hier lebten die Insten. Später wurde das rechteckige Backsteingebäude rekonstruiert und erhielt in dem Zuge einen Anbau. In der Mitte des Gebäudes stand der Schornstein. Unter den Komar war es für die Instleute nicht leicht, an Brennstoff zu kommen und die Zimmer zu beheizen. Nur das…
  • Der Schlosspark, der sich längs des Nemunas erstreckt, umfasst eine Fläche von fünf Hektar. Die Hauptachse des Parks bildet eine vierreihige Ahornallee. In der Mitte befindet sich ein „Stern“ genannter Platz, auf den acht gewundene, in verschiedenen Teilen der Welt führende Wege zusammenlaufen. Die Jäger unter den Gutsbesitzern schätzten den Platz wegen der dort ausgerichteten…
  • Der Alte Friedhof von Gut Gelgaudiškis wurde auch der herrschaftliche Friedhof genannt. Hier wurden im 18. Jahrhundert nur Angehörige der Familie von Keudell bestattet. Als letzte fand hier Marlena, die Frau von Franz von Keudell ihre letzte Ruhe. Die ohne Angehörige verstorbene Baronin erhielt keinen Grabstein. Das Grab ihres vorher verstorbenen Manens jedoch gehört mit…