Die Kapelle mit Mausoleum

Die neogotische Kapelle befand sich am Rand des Gutsgeländes. Ihren Giebel schmücken vier Heiligenstatuen. In der Mitte des Fußbodens prunkt das Wappen der Tyszkiewicz als riesiges Mosaik aus verschiedenfarbigen Elementen. Der Altar wurde zu Tyszkiewicz‘ Zeiten von italienischen Meistern gefertigt. Anlässlich einer Gutsbestandsaufnahme im Jahr 1863 hob man das Kreuz vom Dach, um dort sakrale Gegenstände zu verstecken. Zusätzlich erhielt der Staatsschreiber mehrere Flaschen in Vokė hergestellten Wodkas, damit er die Kirche in den Büchern als „Scheune“ einträgt – nur so konnte man sie retten. Die Kapelle war zugleich das Mausoleum der Tyszkiewicz. In der Krypta stehen auf drei Piedestalen Sarkophage mit den Gebeinen der Grafen Tyszkiewicz. Einzig Jonas Mykolas Tyszkiewicz, der 1939 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam, wurde auf vorher geäußerten Wunsch nicht in der Krypta, sondern neben der Kapelle beigesetzt. Als ehemaliger Offizier sollte er sie beschützen.